Die szenische Auflösung, 2013

Die szenische Auflösung I - IV
analogue photograph on baryte paper
95 x 80 cm
2013

 In der fotografischen Arbeit ‘Die szenische Auflösung’ wird das Zentrum Kreuzberg von Johannes Uhl und Wolfgang Jokisch in einer ungewöhnlichen Form inszeniert. Die Konfrontation des Modells mit der Originalarchitektur erinnert an eine Ruine, an ein Baudenkmal. Gleichzeitig hat ein Modell immer etwas von einem Entwurf, in diesem Fall einem unfertigen bzw. ausschnitthaften Entwurf, insofern ist man erinnert an einen Vorgriff in die Zukunft, aus welcher man auf die Ruine zurückblickt.

 

Ausgangspunkt meiner Arbeit war das Interesse an einer inszenierten Wirklichkeit, in der die Grenzen zwischen Realraum und Kulisse verschwimmen. Als Methode benutze ich ein Verfahren aus der Filmtechnik, bei dem Teile der Kulissen in Modellgröße gebaut werden, um Aufwand zu sparen. Diese werden dann so im Bildausschnitt arrangiert, daß sie die vorhandene Kulisse auf plausible Weise ergänzen. Die Positionierung der Kamera und die perspektivische Größenverschiebung im Vorder- und Hintergrund sind dabei von Relevanz. In meiner Fotoarbeit paßt sich das Modell den Größenverhältnissen der originalen Architektur an, spielt sich jedoch in den Vordergrund und verweigert eine Symbiose mit dem Umraum. Es bestehen Schnitte im Modell, die klare Brüche in der Perspektive hervorrufen und auf den ersten Blick an eine Collage denken lassen. Auf den zweiten Blick werden Details des Modells erkennbar; das Making-of wird zum eigentlichen Thema.