Spaltungsirresein, 2016
Spaltungsirresein
cut and folded archival pigment prints
20 x 28cm / 50 x 60cm
2015
Das Blatt der Pflanze entsteht, indem es sich ausrollt. Dieser Entfaltungsprozeß wird in meiner Arbeit nachgeahmt vom Papierblatt, welches als Bildträger dient für das Pflanzenmotiv. Das Prinzip wiederholt sich auf den Ebenen Motiv und Untergrund, Pflanze und Blatt Papier. Das Wort Blatt beinhaltet schon die Doppeldeutigkeit. Indem das bedruckte Papier sich aufrollt, wird das Motiv im Hintergrund ein weiteres Mal sichtbar. Es spaltet den Bildraum, vervielfältigt diesen und lässt eine Öffnung zu in einen weiteren Bildraum, in welchem sich das Erfahrene wiederholt.
Es findet eine Störung der Realität statt, ein Fehler gleich einer geklonten Vervielfachung. Durch die hinzugewonnene Räumlichkeit der abgebildeten Pflanze wird die Realität übersteigert, hyperreal. Die Ambivalenz aus Künstlichkeit und Natürlichkeit, die eine exotische Pflanze im Wohnumfeld mit sich bringt, wird durch die Manipulation des Verflächigens und anschließenden Verräumlichens unterstrichen. Die Pflanze wird zunächst zum Bild und danach zum Akteur.